VW-Poker: Die Schlüsselfiguren

Der VW-Skandal, der im September 2015 öffentlich wurde, war ein beispielloser Betrug, der die gesamte Automobilindustrie erschütterte. Am Zentrum dieses Skandals standen einige Schlüsselfiguren, die durch ihre Handlungen und Entscheidungen die Abläufe und Folgen dieses Betrugs maßgeblich beeinflussten.

Die Protagonisten des VW-Pokers

1. Martin Winterkorn (ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Volkswagen): Als der oberste Chef von VW trug Winterkorn die letztendliche Verantwortung für den Betrug. Er war zwar nicht direkt an der Entwicklung der illegalen Software beteiligt, doch er wurde beschuldigt, die Wahrheit über den Betrug verschleiert zu haben und die Aufklärung zu behindern. Winterkorn trat im September 2015 zurück, doch das Strafverfahren gegen ihn wurde im April 2020 eingestellt.

2. Oliver Schmidt (ehemaliger Leiter der Umwelt- und Sicherheitsabteilung bei Volkswagen): Schmidt war eine Schlüsselfigur im Skandal. Er war direkt in die Entwicklung und Implementierung der Betrugssoftware involviert und wurde beschuldigt, die Behörden über die wahren Abgaswerte der VW-Dieselfahrzeuge getäuscht zu haben. Schmidt wurde in den USA zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt und musste eine hohe Geldstrafe zahlen.

3. Heinz-Jakob Neußer (ehemaliger Entwicklungschef von Volkswagen): Neußer war für die Entwicklung von Dieselmotoren bei VW verantwortlich. Er wurde zwar nicht direkt an der Entwicklung der Betrugssoftware beteiligt, doch er wurde beschuldigt, von der illegalen Software gewusst zu haben und diese zu tolerieren. Auch gegen Neußer wurde ein Strafverfahren eingeleitet, das jedoch im Februar 2021 eingestellt wurde.

4. Rupert Stadler (ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Audi): Stadler war der Chef von Audi, einer Tochtergesellschaft von Volkswagen, die ebenfalls an dem Abgasbetrug beteiligt war. Er wurde beschuldigt, von der illegalen Software gewusst zu haben und die Aufklärung des Skandals behindert zu haben. Stadler wurde im Juli 2019 verhaftet und im Mai 2020 zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt.

5. James Liang (ehemaliger Software-Ingenieur bei Volkswagen): Liang war einer der Entwickler der Betrugssoftware. Er wurde in den USA wegen Betrugs angeklagt und zu 40 Monaten Gefängnis verurteilt.

6. Michael Horn (ehemaliger CEO von Volkswagen of America): Horn war für die amerikanischen Aktivitäten von VW verantwortlich. Er wurde beschuldigt, die Behörden über die Abgaswerte getäuscht zu haben. Obwohl er in den USA angeklagt wurde, wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt.

Die Folgen des VW-Pokers

Der VW-Skandal hatte weitreichende Folgen. Das Unternehmen musste Milliarden von Dollar an Strafen zahlen, die Aktienkurse stürzten ab und das Image von Volkswagen erlitt einen schweren Schaden. Der Skandal führte auch zu einem Vertrauensverlust in die Automobilindustrie und zu einer verstärkten Regulierung der Abgaswerte.

Die Schlüsselfiguren des VW-Pokers haben mit ihren Handlungen und Entscheidungen nicht nur den Ruf des Unternehmens, sondern auch das Vertrauen der Kunden und der Öffentlichkeit schwer beschädigt. Der Skandal hat gezeigt, dass selbst ein globaler Konzern wie VW anfällig für Korruption und Betrug sein kann.

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